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Geltung des Einwendungsausschlusses für Kosten, die nicht umlagefähig sind

04.07.2016, aktualisiert am 19.01.2023

Geltung des Einwendungsausschlusses für Kosten, die nicht umlagefähig sind 1Der Mieter hat gemäß § 556 Vereinbarungen über Betriebskosten
 
(1) Die Vertragsparteien können vereinbaren, dass der Mieter Betriebskosten trägt. Betriebskosten sind die Kosten, …
 
(Link: Gesetzestext hier im Internetauftritt)
§ 556 Abs. 3 Satz 5 BGB
Einwendungen gegen die Abrechnung des Vermieters spätestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach Zugang der Abrechnung mitzuteilen. Nach Ablauf der Frist kann der Mieter Einwendungen nicht mehr geltend machen, es sei denn, er hat die verspätete Geltendmachung nicht zu vertreten. Nur eine formell ordnungsgemäße Betriebskostenabrechnung kann die Frist gemäß § 556 Abs. 3 Satz 5, 6 BGB in Gang setzen. Nach deren Ablauf ist der Mieter mit Einwendungen gegen die Abrechnung ausgeschlossen.

Der Einwendungsausschluss gemäß § 556 Abs. 3 Satz 6 BGB gilt grundsätzlich sogar für solche Kosten, die gemäß § 556 Abs. 1 Satz 1 BGB in Verbindung mit der Betriebskostenverordnung in der Wohnraummiete generell nicht auf den Mieter umgelegt werden können. Dies entschied der BGH in einem Bild: zum Urteilwww.juris.bundesgerichtshof.deUrteil vom 11. Mai 2016 (VIII ZR 2019/15, Rdnrn. 25 f.):

[25] cc) Der Senat beantwortet die bislang offen gelassene Frage nunmehr dahin, dass die Ausschlussfrist gemäß § 556 Abs. 3 Satz 5, 6 BGB auch für die Einwendung des Mieters gilt, die Abrechnung enthalte Positionen, die generell nicht als Betriebskosten umlegbar seien.

[26] Weder aus dem Wortlaut des § 556 Abs. 3 Satz 5, 6 BGB noch aus dem Sinn und Zweck der Vorschriften (vgl. hierzu Senatsurteil vom 8. Dezember 2010 – VIII ZR 27/10, aaO Rn. 16 ff.) ergeben sich Hinweise auf eine Beschränkung des Einwendungsausschlusses. Die Bestimmung stellt im Interesse der Ausgewogenheit (BT – Drucks. 14/5663, S. 79) dem Nachforderungsausschluss für den Vermieter (§ 556 Abs. 3 S. 3 BGB) einen Einwendungsausschluss für den Mieter gegenüber. Damit soll erreicht werden, dass in absehbarer Zeit nach einer Betriebskostenabrechnung Klarheit über die wechselseitig geltend gemachten Ansprüche besteht (BT-Drucks. 14/5663, aaO). Die insoweit beabsichtigte Befriedungsfunktion wäre hingegen nicht umfassend gewährleistet, wenn die Einwendung des Mieters, bestimmte Kosten seien generell nicht als Betriebskosten umlagefähig, auch noch nach Fristablauf erhoben werden könnte. Dies gilt umso mehr, als die Zuordnung zu umlegbaren und nicht umlegbaren Betriebskosten nicht immer eindeutig ist (Münch KommBGB/Schmid, § 556, aaO; vgl. auch Senatsurteil vom 10. Februar 2016 – VIII ZR 33/15, WuM 2016, 214 Rn. 15, zur Frage der Umlagefähigkeit von Kosten der Parkpflege).


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1 Kommentar (Frage/Antwort)

  1. Tom Vogt meint

    17.04.2019

    Diese ganzen Paragraphen sind sehr gut und zu verstehen welche Rechte ich bei meiner Nebenkostenabrechnung habe. Schließlich ist es immer gut darüber Bescheid zu wissen und zu schauen wo man nachschlagen kann. Dann werde ich mal schauen ob ich das bei meiner nächsten Nebenkostenabrechnung anwenden kann.

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